Ein Aberglaube über Würfel, dem viele Spieler verfallen sind, ist, dass ein Würfel „verdorben“ ist, wenn er schlecht würfelt (für eine gegebene Definition von „schlecht“), und dass man ihm nicht trauen sollte, wenn viel auf dem Spiel steht. Es gibt auch die Ansicht, dass einige Würfel „heiß“ oder „glücksbringend“ sind und eine bessere Chance haben, das gewünschte Ergebnis zu bringen als andere. Wenn du das Glück hast, einen solchen Würfel zu besitzen, musst du aufpassen, dass kein anderer ihn jemals benutzt oder auch nur berührt, da sonst das Glück abreibt. Spieler können viele Eigenarten haben, was ihre Würfel angeht.
Wie in diesem Aufsatz über Würfel und Aberglaube aufgezeigt wird, ist es so: Wenn Würfel wirklich absolut zufällig sind, dann ist es egal ob man abergläubisch ist oder nicht. Aber wenn nicht... Na ja, besser auf Nummer sicher gehen und sie richtig behandeln. Man muss ja kein Risiko eingehen, oder?
Pete – als die extrem logische Person, die er ist – hält nichts von diesem abergläubischen Unsinn. Er wendet stattdessen den wissenschaftlichen Ansatz an. Über die Jahre hat er so an die tausend W20 angesammelt. Von Zeit zu Zeit nimmt er sie alle, setzt sich an einen Tisch und würfelt sorgfältig mit jedem einzelnen einmal. Natürlich wird etwa ein zwanzigstel davon eine Eins rollen. Er nimmt dann diese Paar-und-fünfzig Würfel und würfelt sie ein zweites Mal. Nach etwa einer Stunde konzentrierten Würfelns hat er zwei oder drei Würfel, die zwei Einsen in Folge gewürfelt haben. Er nimmt diese „geladenen“ Würfel, legt sie in Behälter, die speziell ausgepolstert sind, so dass die Würfel nicht umherrollen können, und nimmt sie zu allen Spielen mit zu denen er geht.
Dann, in kritischen Situationen, wenn eine Eins ein absolutes Desaster wäre, nimmt er die vorbereiteten Würfel heraus. Er hält nun einen Würfel, der zwei Einsen in Folge gewürfelt hat in der Hand. Pete weiß, dass die Chancen, mit einem W20 drei Einsen in Folge zu würfeln, lächerliche 1:8000 sind. Er hat also effektiv die Einsen aus dem Würfel „herausgewürfelt“ und kann mit Zuversicht an den wichtigen Wurf herangehen. Darüber hinaus ist er Wissenschaftler genug, um zu wissen, dass es egal ist, wer den dritten Wurf macht, so dass es ihm nichts ausmacht, seine geladenen Würfel mit anderen Spielern zu teilen, wenn dadurch ein Desaster vermieden werden kann.
Deutsche Übersetzung: Holger Fassel, Johannes Trimmel, Martin Hoffmann